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Stand: 15.08.2004

Waldgeschichte - Historischer Überblick

(Daten zitiert nach DELATTIN G. (1967): Grundriß der Zoogeographie. Gustav Fischer Verlag - Stuttgart)

ca. vor 12.000 bis 10.000 Jahren:

Ende der letzten Eiszeit (Würmglazial) in Europa, gekennzeichnet durch ein Zurückweichen des Gletschereises. Beginnenden Wiederausbreitung von Waldbäumen aus mediterranen Refugialräumen nach Norden.

ca. 10.000 bis 9.000 v. Chr.:

Erste starke nacheiszeitliche Erwärmung (sogenanntes Alleröd Interstadial) mit signifikanter Waldausbreitung nach Norden. Dabei weitgehende Bedeckung Mitteleuopas mit z.T. lockerem Wald, der im Norden eher durch Birke, im Süden durch Pinien charaktersiert war.

ca. 9.000 v. Chr.:

Erneuter Temperaturrückgang in Europa.

ca. 8.000 v. Chr.:

(sogenanntes "Präboreal") Nachhaltiges Ansteigen der Temperaturen und Beginn der Besiedlung Mitteleuropas mit wärmeliebenden Arten.

etwa 7.000 v. Chr.: 

Beginn des Boreals, Verdrängung der Birken- und Kiefenwälder in Richtung Norden, von Süden her Ausbreitung des Hasels und von Eichenmischwäldern.

ca. 6.000 bis 2.500 v. Chr.:

"Postglaziale Wärmezeit" gekennzeichnet durch die Ausbreitung des Eichenmischwaldes und Einwandern von Buche und anderen Baumarten nach Mitteleuropa.

seit etwa 2.500 v. Chr.: 

Einpendeln der heutigen klimatischen Situation. Rückweichen thermophiler Arten nach Süden ("Rückverlagerung der nördlichen Arealgrenzen"), Ausbreitung der Buche und Hainbuche.

Die nacheiszeitliche Entwicklung prägte die zoogeographische Entwicklung. Die damaligen Artenzusammensetzungen (Fauna wie Flora) dürften heute nicht mehr anzutreffen sein.

Etwa in dieser Zeit muss der Einfluß des Menschen auf die Landschaft zugenommen haben. Der immer stärker werdende Holzbedarf führte zu einer regelrechten Waldverwüstung, die dazu führte, dass im Mittelalter Mitteleuropa nahezu waldfrei war. In Folge dessen wuden erste Bannwälder "ausgewiesen, die letztlich über Bereitsstellung von Lebensraum für Wild auch die Jagd sicherstellen sollten. Diese Bannwälder wurden von der Waldverwüstung verschont. Waldstandorte, die auf solche ursprünglichen Bannwälder zurückgehen und dabei eine als Waldstandort seit der Eiszeit mehr oder minder ununterbrochene Waldtradition aufweisen, können als autochthone Waldgebiete bezeichnet werden. Unter diese Kategorie fällt mit hoher Sicherheit auch der Lampertheiner Wald, denn..

ca. 800 v. Chr.:

... findet sich die erste urkundliche Erwähnung des damaligen "Forehai" als Bannwald des fränkischen Herrschergeschlechts der Karolinger .

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Letzte Änderung dieser Seite: 11. April 2009

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